Gelesen im April

Im April habe ich die Bücher nur so verschlungen: bei herrlichstem Sonnenschein auf dem Balkon, dann war ich fast drei Wochen krank, schon kamen die Osterfeiertage und mein Urlaub. Da schafft man lesetechnisch ganz schön was weg.



Kiera Cass - Selection - Die Elite
Der zweite Band der Science-Fiction-Jugendreihe hat es tatsächlich auf die Spiegelbestsellerliste geschafft und kam sogleich am nächsten Tag in einem Päckchen in der Bücherei an und voller Vorfreude habe ich ihn mit nach Hause genommen.
Von den 35 Mädchen die in einer Casting-Show um die Liebe von Prinz Maxon und die Krone von Illeá kämpfen, sind nur noch 6 Mädchen übrig. Auch America hat es bis jetzt geschafft und ist immer noch im königlichen Palast. Und nicht nur das, sie ist Maxons Favoritin. Doch sie selbst ist hin- und hergerissen, kann sie Prinzessin sein, liebt sie Maxon genug? Und dann ist da ja noch ihre erste große Liebe Aspen, der als Palastwache arbeitet. Doch bevor America ihre Entscheidung treffen kann, kommt es zu einem schrecklichen Vorfall, der alles ändert …
Eigentlich bin ich kein Fan von Casting-Shows, aber der erste Band dieser Reihe hat mir sehr gut gefallen und ich habe mich so auf den zweiten Teil gefreut. Leider ist dieser bei weitem nicht so gut, wie der Vorgänger. Es ist ein ständiges Hin und Her: mal ist es Maxon, mal Aspen. Und das hat mich schon ein bisschen genervt. Nächstes Jahr im Februar kommt dann wohl Teil 3 raus und dann wird es ja eine Entscheidung geben …

Bea Rauenthal - Dreikönigsmord
Ich mag Zeitreisegeschichten und als mir dieser Zeitreise-Krimi in die Finger fiel, wusste ich gleich, den muss ich lesen.
Die Hauptkommissarin Jo Weber und ihr Kollege Lutz Jäger werden an einem Sonntagmorgen zu einem Leichenfund gerufen. Allerdings handelt es sich dabei um ein mehrere hundert Jahre altes Skelett und so mit nicht ihr Zuständigkeitsbereich. Auf dem Heimweg haben sie einen schweren Autounfall und wachen plötzlich im Mittelalter wieder auf. Um zurück in die Gegenwart zu können, müssen sie den Mord an dem Mann aufklären, dessen Skelett gefunden wurde. Was gar nicht so einfach ist, ohne die Technik der Gegenwart …
Die beiden Hauptpersonen kommen sehr sympathisch rüber und es ist überaus spannend und unterhaltsam beschrieben, wie die beiden mit der unerwarteten Situation mehr oder weniger klarkommen. Und auch hier von gibt es schon einen zweiten Band …

Sarah Addison Allen - Die Mondscheinbäckerin
Vor einigen Jahren habe ich von dieser Autorin das Buch „Mein zauberhafter Garten“ gelesen und es war eine ganz zauberhafte Geschichte, die ich nur so verschlungen habe. Nun haben wir dieses Buch von ihr in die Bücherei bekommen und der Klappentext hörte sich vielversprechend an.
Nach dem Tod ihrer Mutter kommt die 17-jährige Emily Benedict nach Mullaby, North Carolina, um dort bei ihrem unbekannten Großvater zu leben. Schon bald merkt sie, dass in diesem kleinen Ort ungewöhnliche Dinge vor sich gehen. Nachts sieht sie Lichter im Wald hinterm Haus, die Tapete in Emilys Zimmer verändert von alleine das Muster und die Nachbarin Julia backt Kuchen, die geliebte Menschen anlocken können. Und dann gibt es da noch die geheimnisvolle Familie Coffey …
Ich wurde nicht enttäuscht auch „Die Mondscheinbäckerin“ ist eine ganz zauberhafte, kleine Geschichte.

Sophie McKenzie - Seit du tot bist
Es wurde mal wieder Zeit für ein Buch von meiner Onleihe-Merkliste.
Das Leben von Genever Loxley könnte so schön sein. Sie hat einen liebevollen Ehemann, ein tolles Haus und keine Geldsorgen. Doch leider verstarb vor acht Jahren ihre Tochter Beth noch vor der Geburt im Mutterleib. Seitdem trauert Gen und kann sich zu nichts mehr aufraffen. Bis eines Morgens eine Frau vor ihrer Haustür steht und behauptet, Beth würde leben. Alle, auch ihr Mann, stecken unter einer Decke und hätten sie angelogen. Gen weiß nicht, was sie glauben soll und macht sich auf die Suche nach der Wahrheit …
Ein ganz schön erschreckender Gedanke, wenn man nicht mehr weiß, wen man vertrauen kann und das irgendwo das eigene, totgeglaubte Kind lebt oder doch nicht? Die innere Zerrissenheit von Gen wird sehr gut in dem Buch rübergebracht, ich konnte mit ihr mitfühlen und dann gab es ein überraschendes Ende, das unter die Haut geht.

Ursula Poznanski - Blinde Vögel
Vor ein paar Wochen habe ich den ersten Teil „Fünf“ dieser österreichischen Krimiserie als Hörbuch gehört und nun habe ich den zweiten Teil gelesen.
In einem kleinen Wäldchen bei einem Salzburger Campingplatz werden zwei Leichen gefunden. War es Mord und Selbstmord? Doch anscheinend kannten die junge Frau und der Mann sich gar nicht. Die Salzburger Ermittler Beatrice Kaspary und Florin Wenninger sind ratlos. Die einzige Gemeinsamkeit: die beiden Toten sind Mitglied in einer Facebook-Lyrik-Gruppe. Beatrice schleust sich in die Gruppe ein und merkt schnell, ganz harmlos sind die Gedichte hier nicht. Düstere Botschaften, in denen es um Angst und Tod geht …
Eine spannende Geschichte mit unerwarteten Wendungen. Ich hoffe, es gibt demnächst einen weiteren Teil, konnte bis jetzt nichts finden.

Rainer Wekwerth - Das Labyrinth erwacht
Früher musste ich vor dem Urlaub schon immer einen ordentlichen Stapel Bücher ansammeln, damit ich dann genug zum Lesen hatte. Ganz unpraktisch war es, plötzlich krank zu werden und nicht genug Lesefutter daheim zu haben. Doch seit ich einen E-Book-Reader habe und die Onleihe nutzen kann, geht mir der Lesestoff zum Glück nie aus.  „Das Labyrinth erwacht“ stand auch schon länger auf meiner Merkliste und war nun gerade verfügbar, wie passend.
Was ist das für eine Welt,  in der Jeb, Jenna, Leon, Kathy, Tian, Mary und Mischa nackt und ohne Erinnerungen aufgewacht sind? Alles was sie wissen, ist ihr Name. In ihrer Nähe steht jeweils ein Rucksack mit passender Kleidung, etwas Trinken und Essen und ein Hilfsgegenstand. Und ein Zettel mit der Anweisung, dass sie sieben Welten durchqueren müssen. Innerhalb von drei Tagen müssen sie die Portale zur nächsten Welt erreichen. Allerdings gibt es nur sechs Portale. In jeder Welt wird einer zurück bleiben müssen und am Ende kann nur einer das Labyrinth verlassen.
Die erste Welt besteht aus einer endlosen Steppe und Wälder. Aber die Sieben haben nicht nur mit der Hitze, Durst und Hunger zu kämpfen, sondern etwas verfolgt sie …
Eine spannende Geschichte, zum Teil ganz schön fies. Die sieben Jugendlichen brauchen einander, um die Portale zu erreichen, müssen zusammen halten und sich aufeinander verlassen und dann muss einer zurück bleiben. Allerdings habe ich mir das „Labyrinth“ etwas labyrinthartiger vorgestellt, bin aber trotzdem schon sehr gespannt auf Teil zwei.

Simone Buchholz - Eisnattern
Nach diesen fremden Welten brauchte ich etwas Vertrautes zum Lesen und so bin ich beim nächsten Band von den Hamburg-Krimis um Chastity Riley gelandet.
Hamburg kurz vor Weihnachten. Die Staatsanwältin Chastity hasst Weihnachten und nicht nur das, sie muss auch noch Zwangsurlaub nehmen. Während ihrer rastlosen Spaziergänge durchs Karolinenviertel findet sie mehrmals übelst zusammengeschlagene Obdachlose. Dann verschwindet an Weihnachten ein Teenagerpärchen. Gibt es irgendeinen Zusammenhang?
So für Zwischendurch sind diese Hamburg-Krimis wirklich klasse zu lesen. Nicht zu dick, locker, flapsig geschrieben, sympathische Charaktere und dann spielt das Ganze auch noch in Hamburg.



Rachel Joyce - Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
Auch dieses Buch wollte ich schon lange gerne lesen, aber es war nie der richtige Moment dafür. Doch nun fiel es mir wieder in die Finger.
Harold Fry erhält eines morgens beim Frühstück einen Brief seiner früheren Arbeitskollegin Queenie. Sie ist an Krebs erkrankt und liegt in einem Hospiz am anderen Ende von England. Harold schreibt ihr einen Antwortbrief und will ihn in den nächsten Postkasten einwerfen. Doch dann läuft er daran vorbei und auch am Postamt, aus der Stadt hinaus und immer weiter …
Er beschließt ein Zeichen zu setzen und zu Fuß bis zu Quennie zu laufen. Harold hinterlässt ihr eine Nachricht: Sie muss solange durchhalten und leben bis er da ist. 87 Tage und über 1000 km ist er unterwegs, trifft die verschiedensten Menschen unterwegs und setzt sich während seiner Wanderung mit seiner Vergangenheit auseinander.
Die Geschichte um Harold und seine Familie ist sehr bewegend und auch traurig geschrieben. Erst ziemlich zum Ende erfährt man, warum Harold so ein gebrochener Mann ist und diese Reise für ihn und auch seine Ehefrau so wichtig ist.

Nick Hornby - A long way down
Dieses Buch ist schon ein paar Jahre alt, aber jetzt als Taschenbuch rausgekommen. Und auch wenn sich das nun etwas makaber anhört, der Klappentext hörte sich ganz interessant an.
Vier völlig verschiedene Menschen treffen sich zufällig am Silvesterabend auf dem Dach eines Londoner Hochhauses. Nur eines haben sie gemeinsam, sie sehen keinen Ausweg mehr und wollen Selbstmord begehen. Doch da man sich schlecht umbringen kann, wenn andere dabei zu sehen, schließen sie einen Pakt: der nächste Termin zum Selbstmord, Valentinstag. Bis dahin bleiben ihnen 6 Wochen, die sie gemeinsam überleben müssen ... Eine sehr skurrile Selbsterfahrungsgruppe hat sich da gegründet und die Selbstmordkandidaten erzählen abwechselnd ihre Geschichte.
Tolle Geschichte, sehr schwarzer britischer Humor. Das einzige, was ich bisher von Hornby kannte, war die Verfilmung von "About a boy" und ich glaube, das werde ich demnächst auch mal lesen.

Eva Almstädt - Ostseesühne
Gerade rechtzeitig zum Urlaub ist das neue Buch von Eva Almstädt rausgekommen. Genau das Richtige für den langen Flug.
Der neunte Fall für die Lübecker Kommissarin Pia Korittki. Im Feuerlöschteich auf einem Bauernhof entdeckt ein Postbote eine halb verweste männliche Leiche. Von den Bewohnern des Hofes, einem Ehepaar und seinem 16-jährigen als zurückgeblieben geltenden Sohn, fehlt jede Spur. Pia Korittki übernimmt die Ermittlungen - und findet heraus, dass vor Jahren ein merkwürdiges Gerücht im Dorf kursierte, dem jedoch nie jemand nachgegangen ist: Auf dem Hof soll damals ein Mädchen gefangen gehalten worden sein ...
Vor zwei Jahren war Eva Almstädt bei uns in der Bücherei und hat aus dem Vorgängerband vorgelesen. Seit dem habe ich nach und nach alle Bände gelesen und mich schon sehr auf den Neuesten gefreut. Ein sehr gelungener Krimi und spannend bis zum Schluss.


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