Gelesen im September

September - Spätsommer oder schon Herbst? Dieses Jahr gab es wirklich viele schöne Sonnentage im September und ich konnte noch gemütlich auf dem Balkon lesen, aber abends auch bei Kerzenschein auf dem Sofa. Und so habe ich wieder einige Bücher durch bekommen:

Erik Axl Sund - Krähenmädchen
Dieses Buch habe ich bei den Neuerscheinungen in der Onleihe entdeckt. Da es sich sehr spannend anhörte und ich gerne schwedische Krimis lese, habe ich es gleich ausgeliehen.
Hier die Inhaltsangabe:
Wie viel Schreckliches kann ein Mensch verkraften, eher er selbst zum Monster wird? Stockholm. Ein Junge wird tot in einem Park gefunden. Sein Körper zeigt Zeichen schwersten Missbrauchs. Und es bleibt nicht bei der einen Leiche ... Auf der Suche nach dem Täter bittet Kommissarin Jeanette Kihlberg die Psychologin Sofia Zetterlund um Hilfe, bei der eines der Opfer in Therapie war. Ihr Spezialgebiet sind Menschen mit multiplen Persönlichkeiten. Eine andere Patientin Sofias ist Victoria Bergman, die unter einem schweren Trauma leidet. Sofia lässt der Gedanke nicht los, bei ihr irgendetwas übersehen zu haben. Schließlich müssen sich Jeanette und Sofia fragen: Wie viel Leid kann ein Mensch verkraften, eher er selbst zum Monster wird?
Ich fand das Buch ziemlich heftig und war kurz davor es nicht zu Ende zu lesen. Zum einen ist da die Mordermittlung, zum anderen gibt es immer wieder Kapitel aus der Sicht der Mörderin und dann gibt es Rückblenden aus der schrecklichen Kindheit eines Mädchens. Erst im nach hinein habe ich erfahren, dass es der erste Band einer Trilogie ist und der zweite Teil ist auch schon erschienen, aber ob ich den lese, weiß ich noch nicht.

Andreas Izquierdo - Das Glücksbüro
Nach dem Krähenmädchen musste ich unbedingt etwas völlig anderes lesen und da war das Glücksbüro genau das Richtige.
Albert Glück arbeitet seit über 30 Jahren im Amt für Verwaltungsangelegenheiten. Zuverlässig erledigt er Tag für Tag seine Arbeit. Er kennt jedes Formular und jeden Antrag. Das Amt für Verwaltungsangelegenheiten ist sein Leben und was keiner im Amt weiß, Albert arbeitet nicht nur hier, er wohnt auch im Amt. Seit über 30 Jahren hat er das Gebäude nicht verlassen. Ganz hinten im Archiv in einem kleinen Raum verbringt Albert seinen Feierabend, guckt seine Lieblingsserie, kocht sich abends was zu Essen in der Kantine, geht immer zur gleichen Zeit schlafen. Jeden Tag dasselbe und Albert ist zufrieden damit. Bis eines Tages das Antragsformular E45 auf seinem Schreibtisch liegt. Doch dieses Formular existiert eigentlich gar nicht und es steht auch nirgends, was beantragt wird. Und so wird Albert von seinem Vorgesetzten los geschickt, die Antragsstellerin Anna Sugus aufzusuchen, um rauszufinden, was sie denn beantragt. Dieser Dienstgang verändert nicht nur Alberts Leben, sondern stellt es völlig auf den Kopf ...
Was für eine wunderbare Geschichte! Ich kann gar nicht viel zu dem Buch sagen, außer es ist ein ganz zu Herzen gehendes Buch und ich konnte mich so in Albert rein versetzen. Es ist lustig, eine Liebesgeschichte, total skurril, aber auch traurig.

Susanne Mischke - Der Tote vom Maschsee
Jedes Jahr Ende Oktober findet bei uns in der Bücherei eine Krimi-Lesung statt. Dieses Jahr kommt Susanne Mischke. Bisher hatte ich nur Jugendromane von ihr gelesen und so wurde es nun ja Zeit für einen Krimi von ihr.
Jule Wedekin ist neu bei der Mordkommission Hannover und gleich an ihrem ersten Tag wird sie zu einem komischen Fund am Grabmal der Opfer vom Massenmörder Fritz Haarmann gerufen. Auf dem Grabmal liegt eine abgeschnittene Zunge. Kurze Zeit später wird dann auch die Leiche dazu gefunden. Das Opfer Dr. Offermann, bekannter Psychiater und Gutachter für Sexualstraftäter, treibt im Maschsee. Doch wer steckt hinter diesem Mord? Hat es etwas mit Dr. Offermanns Arbeit zu tun? Mit all diesen Fragen beschäftigt sich Jule und muss sich gegen ihre Kollegen den raubeinigen Fernando Rodriguez und die kluge, aber unnahbare Oda Kristensen durchsetzen.
Nach diesem spannenden, gut geschriebenen ersten Band dieser Hannover-Krimi-Reihe bin ich schon sehr gespannt auf die weiteren Bücher und vor allem auf die Lesung.

Helene Hanff - 84, Charing Cross Road
Eigentlich bin ich ja nicht so der Fan von Büchern, die in Briefform geschrieben sind. Aber diesmal hieß das Motto bei der Lesenden Minderheit "Lies ein Buch, dessen Geschichte in Briefform geschrieben ist!" Und so habe ich mich für Helene Hanff entschieden, da es mir schon vor einigen Jahren ans Herz gelegt wurde.
Die New Yorker Autorin und Buchliebhaberin Helene Hanff findet in New York nicht das, was ihr Buchliebhaberinherz begehrt. Doch über eine Zeitungsanzeige findet sie eine Buchhandlung in London, in der Charing Cross Road und schreibt ihre Bücherwünsche dahin. Ihre Briefe werden von Frank Doel, Mitarbeiter bei Marks & Co., beantwortet. Aus den Anfangs geschäftlichen Briefen entwickelt sich mit der Zeit eine innige Beziehung zu den Mitarbeitern bei Marks & Co. Von 1949 bis 1969 dauerte der Briefwechsel zwischen Helene und Frank.
Die Briefe von Helene und Frank und auch den anderen Mitarbeitern von Marks & Co. haben mir sehr gefallen. Ich habe kleine Einblicke in das Leben aller bekommen. Aber was ich bei Büchern in Briefform immer empfinde, ist, ich erfahre nicht genug. Es passiert soviel noch zwischendurch, über das nicht geschrieben wird, was ich aber trotzdem gerne wissen würde.

 Sarah Addison Allen - Das Wunder des Pfirsichgartens
Im Frühling hatte ich "Die Mondscheinbäckerin" von Sarah Addison Allen gelesen und in der Onleihe noch ein neues Buch von ihr entdeckt und auf meine Merkliste gesetzt.
Willa Jackson ist nach dem Tod ihres Vaters in ihre kleine Heimatstadt in North Carolina zurück gekehrt. Hier führt sie ein recht zurück gezogenes Leben. Tagsüber arbeitet sie in ihrem Geschäft mit Wanderausrüstung und kleinem Café. Die Abende verbringt sie zu Hause mit Wäsche waschen und staubsaugen. Bis die alte Villa, die einst im Familienbesitz der Jacksons war, von Willas ehemaliger Mitschülerin Paxton Osgood renoviert wird. Auf einmal passieren merkwürdige Dinge: die Türglocke läutet, ohne das jemand den Laden betritt und immer öfter hängt ein Hauch von Pfirsichduft in der Luft. Außerdem ist Paxtons Bruder Colin wieder in der Stadt, um den Garten der alten Villa auf Vordermann zu bringen. Und während der Gartenarbeiten kommt es zu einem seltsamen Fund unter dem Pfirsichbaum, der das Leben aller verändern wird ...
Auch "Das Wunder des Pfirsichgartens" ist wieder eine ganz wunderbare, magische kleine Geschichte. Genau das Richtige für verregnete Nachmittage auf dem Sofa oder sonnige Auszeiten auf dem Liegestuhl.

Max Bentow - Das Hexenmädchen
Da ich die anderen Bände über den Berliner Kommissar Nils Trojan sehr spannend fand, musste ich auch unbedingt das neue Buch lesen.
In Berlin geht eine "Hexe" um. Innerhalb kürzester Zeit finden zwei grausame Morde statt. Die Opfer werden gefesselt und mit dem Kopf im Backofen aufgefunden. Noch während der gesundheitlich angeschlagene Nils Trojan versucht, irgendwelche Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Opfern zu finden, verschwindet ein 10jähriges Mädchen. Gibt es einen Zusammenhang zu den Ofenmorden?
Etwas fies und grausig sind die Bücher ja alle geschrieben, so auch dieses, aber sehr spannend.

Rainer M. Schröder - Abby Lynn - Verbannt ans Ende der Welt
Es wurde unbedingt mal wieder Zeit für einen Jugendroman und zwar nicht Science Fiction sondern etwas Geschichtliches.
London, 1804: Die 14jährige Abby Lynn wird durch einen dummen Zufall in einen Taschendiebstahl verwickelt und als Täterin festgenommen. Obwohl sie ihre Unschuld beteuert, wird sie in das berüchtigte Newgate-Gefängnis gesperrt. Während sie auf ihren Prozess wartet, gibt sie die Hoffnung auf einen Freispruch nicht auf. Doch das Urteil lautet: 7 Jahre Verbannung und Zwangsarbeit in Australien ...
Eine toll geschriebene Geschichte, mit gut recherchiertem geschichtlichem Hintergrund. Ich konnte so richtig mit Abby Lynn mitfühlen ... im Gefängnis, auf der Schiffsreise und auch in Australien. Ganz bestimmt werde ich demnächst auch die anderen Bände lesen.


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