Nur noch ein Kapitel - April 2019

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Hier geht es gerade etwas drunter und drüber, aber etwas Zeit zum Lesen und Hören habe ich mir trotzdem genommen.

Gelesen im April:

"Der Fotograf von Auschwitz" von Reiner Engelmann
Dieses Buch stand schon länger auf meiner Merkliste in der Onleihe. Kein Thema, was man "gerne" lesen mag. Aber in der heutigen Zeit finde ich es um so wichtiger nicht zu vergessen, was im 2. Weltkrieg alles Grauenvolles passiert ist.
Der polnische Fotograf Wilhelm Brasse wurde 1940 gefangenen genommen und vor die Wahl gestellt, der Wehrmacht beizutreten oder in Gefangenschaft zu bleiben. Er entschied sich gegen die Wehrmacht und wurde in Auschwitz inhaftiert. Nachdem er einige Monate Zwangsarbeit verrichten musste, fiel er der Gestapo auf. Da er Fotograf war und auch noch gut deutsch konnte, musste er zum Erkennungsdienst wechseln. Seine Hauptaufgabe war, die ankommenden Häftlinge zu fotografieren. Über 40.000 Menschen fotografierte er in vier Jahren. Als ab 1942 auch jüdische Häftlinge nach Auschwitz kamen, musste Brasse die Opfer der grauenhaften Menschenversuche von dem Arzt Josef Mengele fotografisch dokumentieren. Hätte er sich geweigert, hätten die Nazis ihn auch hingerichtet.
Wilhelm Brasse überlebte Auschwitz, konnte aber nie wieder als Fotograf arbeiten, da ihn die Zeit im Konzentrationslager so traumatisiert hatte.
Eine sehr ergreifende Geschichte und immer wieder bin ich fassungslos, wozu Menschen fähig sind. Deshalb finde ich es aktuell sehr erschreckend, was in der Welt und vor allem in Deutschland passiert.

"Sturmläuten" von Nina Ohlandt
Ich lese sehr gerne norddeutsche Krimireihen. Davon gibt es ja zum Glück jede Menge. "Sturmläuten" ist der vierte Band, welcher von dem Hauptkommissar John Benthien handelt.
Flensburg, kurz vor Weihnachten - John Benthien bekommt einen Anruf von seiner Exfreundin Karin. Ihre Tochter steckt in Schwierigkeiten, doch bevor er sich darum kümmern kann, wird im Garten von Karins Eltern eine Leiche in einem hohlen Baumstamm gefunden. John und sein Team müssen ermitteln. Kurz darauf wird auch Karin ermordet aufgefunden. Wer war der Mörder? Der neue Kollege in der Mordkommission verdächtigt John ...
Wie schon die drei Vorgängerbände, war auch dieser Teil spannend und ich freu mich auf die nächsten zwei Bände, die es noch gibt.

"Stimme der Toten" von Elisabeth Herrmann
Schon 2011 kam der erste Band dieser Geschichte raus - "Zeugin der Toten". Ich hatte gar nicht damit gerechnet, das es irgendwann mal weitergeht. Doch nun ist sogar bereits ein dritter Teil von der Tatortreinigerin Judith Kepler erschienen.
Ein ganz normaler Arbeitstag bei Judith Kepler. Sie wird zu einem Tatort in einer Bank gerufen - Selbstmord oder Unfall. Doch dann findet sie Spuren, die auf Mord deuten und auf einmal steckt sie mitten drin und ihre Vergangenheit holt sie erneut ein ...
Während des Lesens kam so langsam die Erinnerung zurück, was im ersten Teil passiert ist. Ich wusste nur noch, dass ich ihn gut fand. Auch der zweite Band ist fesselnd geschrieben und zum Glück dauert es diesmal keine Jahre bis es weiter geht.

Gehört:

"Mädelsabend" von Anne Gesthuysen
Als vor einigen Jahren Anne Gesthuysens erstes Buch "Wir sind doch Schwestern" raus kam, habe ich es gleich gelesen und es hat mir sehr gefallen. Umso gespannter war ich auf "Mädelsabend". Da ich momentan nicht so zum Lesen komme, habe ich es gehört.
Die 88jährige Ruth ist mit ihrem Mann Walter ins Altersheim gezogen. Sie ist begeistert von der Abwechslung, vom Chor und den vielen anderen Frauen. Walter hingegen möchte sofort wieder nach Hause und findet alles ganz schrecklich, vor allem all die anderen Frauen.
Ihre Enkelin Sara steht vor ganz anderen Problemen. Die junge Ärztin und Mutter bekommt einen tollen Job angeboten - allerdings in London. Doch wie sagt sie das, ihrem Lebensgefährten Lars? Und wie soll sie Job und Kind unter einem Hut bekommen?
Sehr einfühlsam und doch humorvoll liest Eva Mattes diesen Roman. Man bekommt Einblicke in die frühen Ehejahre von Ruth und Walter und was sie als Ehepaar zusammen geschweißt hat. Gleichzeitig fühlt man mit Sara - Emanzipation hin und her - auch heutzutage ist es nicht einfach mit Beruf und Kind. Eins der wenigen Bücher bei denen ich gedacht habe - oh, schade, schon zu Ende ...

"Kleine Stadt der großen Träume" von Fredrik Backman
Fredrik Backmans erstes Buch "Ein Mann namens Ove" gehört zu meinen Lieblingsbüchern und so habe ich auch alle anderen Bücher gelesen bzw. gehört. Nur das letzte Buch fehlte mir immer noch.
Björnstadt, eine kleine Stadt in Schweden irgendwo mitten im Wald, hat nicht viel zu bieten außer Eishockey. Mit der Eishockeyjuniorenmannschaft stehen ihre Chancen gut die Meisterschaft zu gewinnen. Und so träumt eine ganze Stadt vom Sieg - von einer besseren Zukunft. Doch dann passiert etwas Unerwartetes, was die ganze Stadt auf den Kopf stellt und alles hinterfragt.
Ich hatte mir den Klappentext vorher gar nicht durchgelesen und wusste deshalb nicht, was mich erwartet. Im Laufe der Geschichte gibt es Andeutungen, das etwas passieren wird. Aber als es dann passiert, war es völlig anders, als ich gedacht habe. Eine ganz andere Geschichte über Loyalität, Freundschaft, Teamgeist.

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