Vom Grinch, dem Weihnachtswahnsinn und Adventskränzen

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Nun ist er da - der Dezember und mit ihm die Advents- und Weihnachtswahnsinnzeit. Eigentlich sollte die Adventszeit ja eine ganz besinnliche Zeit sein - die Zeit der Kerzen, des Weihnachtsduft, der Vorfreude. Doch wohin man auch schaut, ist gefühlt überall Hektik und Stress. Dabei sagt fast jeder, mit dem ich mich unterhalte, dass er / sie das überhaupt nicht möchte.
Aber warum tut man bzw. frau sich das an? Gerade vor dem ersten Advent werden wie verrückt Adventskränze und Tannengrün gekauft, damit ja rechtzeitig alles schön geschmückt ist. Dann die große Frage, was schenk ich bloß, was schenk ich bloß??? Wenn endlich der 24. Dezember ist, sind alle völlig genervt.
Diese Riesenschenkerei haben wir schon lange abgeschafft. Jetzt am zweiten Advent treffen wir uns mit der gesamten Familie, trinken zusammen Kaffee und gehen später gemeinsam essen - verbringen einfach Zeit miteinander.
Im engsten Familienkreis verschenken wir am liebsten Konzert- oder Theaterkarten, so hat man was, auf das man sich gemeinsam freuen kann.

Nicht falsch verstehen, ich liebe die Weihnachtszeit mit allem was dazu gehört und bin ein fanatischer Adventskalenderliebhaber. Doch ich wohne nicht alleine, zu meinem Leben gehört der Lillymann ... und der ist der Grinch. Wenn es nach ihm gehen würde, könnte Weihnachten samt Weihnachtsmärkte und dem ganzen Tamtam und Blingbling abgeschafft werden. Er hasst nadelnde Adventskränze und wenn überall Tineff rumsteht, bekommt er schlechte Laune. Das kollidiert natürlich total mit meiner Weihnachtseuphorie und da wir wir uns das restliche Jahr über sehr gut verstehen und lieb haben, mussten Kompromisse her.
So ist hier vor Jahren dieser Adventskranz eingezogen. Denn wenn ich ehrlich bin, ich kann nadelnde Adventskränze, die an Heiligabend alles andere als grün aussehen, auch überhaupt nicht leiden.

Den Rohling habe ich fertig gekauft ... immer, wenn ich versuche etwas selbst zu binden, wird es alles, aber nicht rund. Um ihn etwas Aufzuhübschen, habe ich ein paar Fröbelsterne gefaltet, ...

... eine kleine rote Weihnachtskugel zusammen mit einer Zimtstange und ...

... auf die andere Seite einen kleinen Glitzstern geklebt. Fertig ist mein Adventskranz! Wenn der Weihnachtstrubel vorbei ist, kommt der Kranz samt Teller in den Weihnachtskarton und wartet auf seinen Einsatz im nächsten Jahr.
Und jedes Jahr zur Vorweihnachtszeit freue ich mich darauf, meinen Weihnachtskarton zu öffnen und den Kranz rauszuholen. Denn ich finde nicht, das jedes Jahr alles komplett neu sein und man der aktuellen Trendfarbe hinterher jagen muss. Viel schöner finde ich es, all die vertrauten Dinge aus meiner Weihnachtskiste rauszuholen.

Auf unserem Wohnzimmertisch dürfen natürlich (von meiner Seite her) die vier Kerzen auch nicht fehlen. Die Kerzengläser nutze ich auch schon mehrere Jahre. In ihnen war mal Creme Brulee und ich fand sie viel zu schade zum Wegwerfen. So habe ich sie mit Schleifenband und Sternen verziert. Die Zahlen gab es mal beim Discounter zu kaufen. Eigentlich konnte man sie direkt in die Kerzen piksen, aber ich habe die Spitzen mit der Zange abgeknipst und lieber mit Heißkleber an die Gläser geklebt. Das Moos und die Tannenzapfen sind aus dem Garten. Der Holzelch war letztes Jahr in meinem Adventskalender und hat in diesem Jahr seinen Platz auf dem Adventstablett gefunden. Auch diese Gläser werden nach Weihnachten einfach wieder fürs nächste Jahr verstaut.
Manchmal hat das Leben mit einem Grinch auch Vorteile, denn wahrscheinlich würde ich sonst auch immer noch jedes Jahr einen neuen Kranz gestalten, viel Geld dafür ausgeben und am Ende alles wieder wegwerfen.

Und auch wenn beide "Adventskränze" nicht neu sind, wollte ich sie gerne mal zeigen. Vielleicht überlegt sich die eine oder andere ja auch, auf einen Daueradventskranz umzusteigen und die gewonnene Zeit lieber gemütlich Tee trinkend auf dem Sofa zu verbringen ;-)

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