Die Auszeit-Insel

Die Welt steht Kopf - so kommt es mir auf jeden Fall vor. In den letzten zwei Wochen ist soviel passiert ... in der Welt, in Deutschland und vor allem auch bei uns persönlich. Doch in all dem Chaos gab es einen Ort, an dem ich alles um mich rum vergessen konnte: meinen Schrebergarten ... meine ganz persönliche Auszeit-Insel. Sobald ich hier ankomme, die Gartenpforte öffne und überall das Frühlingsgrün sehe, kann ich durchatmen und etwas abschalten.


Einfach einen Augenblick auf der Bank in der Sonne sitzen und ...


... die Vögel beobachten. Es ist ordentlich was los. Das Rotkelchen verfolgt mich auf Schritt und Tritt. Die Meisen haben das Vogelhaus im Apfelbaum bezogen, sammeln jede Menge Nistmaterial und baden zwischendurch immer mal wieder in der Vogeltränke. Dann schaut immer mal wieder ein Gimpelpärchen vorbei. Während sie im Vogelfutterhaus sitzt, passt er vom Walnussbaum aus auf, dass ihr keiner zu Nahe kommt. Einmal konnte ich sogar ein Schwanzmeisenpärchen entdecken, zu niedlich und sehr zutraulich.

 
Doch gerade jetzt im Frühling gibt es jede Menge im Garten zu tun.


Ich habe jede Menge Komposterde gesiebt und auf den Gemüsebeeten verteilt.


Außerdem habe ich im Frühbeet Radieschen, Möhren und Pflücksalat ausgesät. Die Radieschen und auch der Salat kommen schon.


Im Gemüsebeet geht's langsam los. Jeweils eine Reihe Spinat und Zuckerschoten sind in der Erde und ich warte schon gespannt auf die ersten grünen Pflänzchen.


Das Lillykind und ich mögen sehr gerne Rhabarber. Vor zwei Jahren hatte ich eine Staude gekauft und sie kommt dieses Jahr recht gut. Aber nun habe ich noch von der Lillyschwester zwei tolle Stauden geschenkt bekommen. Die Freude ist groß und vielleicht gibt es dieses Jahr endlich wieder Rhabarber-Himbeer-Marmelade.


Doch ich habe nicht nur in der Erde gebuddelt. Ein bisschen Deko wurde erneuert. Das Moosherz war ziemlich vertrocknet.


Doch frisches Moos habe ich mehr als genug und so war das Herz rasch erneuert ...


... und hängt nun wieder am alten Fenster.


Neu dazugekommen ist die selbst genähte Wimpelkette.


Wenn ich nun auf meiner Bank sitze, freue ich mich jeden Tag wieder über diese kleine Deko. Und habe festgestellt, wie einfach es doch ist, aus vorhandenen Sachen etwas Neues herzustellen. Denn man muss gar nicht immer viel Geld ausgeben.


Dem Garten, mit all seinen Pflanzen und Tieren, ist es ziemlich egal, was da draußen in der Welt so los ist. Hier ist einfach Frühling. Auch der schönste Gartentag geht irgendwann zu Ende und ich muss die kleine Auszeit-Insel wieder verlassen.  Doch zum Glück kann ich jederzeit wiederkommen.


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