Es könnte jeden treffen

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Ich weiß nicht, ob es euch genau so geht wie mir. Immer mal wieder liest man in der Zeitung, dass jemand ganz schlimm an Leukämie erkrankt ist. Meistens in Verbindung mit einem Aufruf zur Stammzellspende. Ich lese sowas und es tut mir unendlich leid ... doch dann klingelt das Telefon oder das Lillykind kommt gerade und hat viel zu erzählen oder an dem Termin, an dem der groß angelegte Spendenmarathon stattfinden soll, habe ich keine Zeit. Ich blättere die Zeitungsseite um und schon ist es wieder vergessen.

Doch die Tage habe ich meine Nachbarin in der Stadt getroffen. Wir haben uns schon immer gern unterhalten und so standen wir auf unserem Marktplatz, natürlich mit ausreichend Abstand zueinander. Wir hatten uns ein paar Tage nicht gesehen und ich fragte sie, wie es ihr so geht? Und so stand sie da und erzählte mir von ihrem kleinen Urenkel, der noch keine drei Jahre alt ist. Vor ein paar Tagen wurde bei ihm Leukämie festgestellt. Der kleine Knirps ist nun im Krankenhaus, bekommt Chemo und wartet auf einen Spender.

Ich kenne weder die Enkelin noch den kleinen Urenkel, aber das ist auch ganz egal. Denn es hat mich zum Nachdenken gebracht. Was wäre, wenn es einen meiner Lieben treffen würde? Dann würde ich mir wünschen, dass es einen passenden Spender gibt. Doch den kann es nur geben, wenn es genügend Spender gibt. Aber, wenn sich nun alle so schnell ablenken lassen, wie ich bisher? 

Doch wie funktioniert denn so eine Spende? Muss ich irgendwo zum Arzt oder ins Krankenhaus? 
Und so habe ich mich hingesetzt und im Internet umgeschaut. Auf der Internetseite der DKMS habe ich dann alle Informationen gefunden und konnte mich auch sofort registrieren. Nachdem man sich registriert hat, bekommt man per Post die Wattestäbchen für den Wangenabstrich zugeschickt. Also wirklich ganz einfach. Man muss nicht mal irgendwo hingehen, außer zum Briefkasten. Damit ist der erste Schritt getan. 

Ob ich jemals in Frage für eine Spende komme, weiß ich nicht. Aber für den kleinen Urenkel wurde ein Stammzellenspender gefunden und ich drücke alle Daumen, das die Behandlung gut bei ihm anschlägt.


Vielleicht geht es euch ganz genau so und ihr braucht nur mal einen kleinen Anstupser. Bei vielen Krebsarten kann man leider nicht helfen, aber bei Leukämie hat man die Möglichkeit.

Kommentare

  1. Liebe Heidi,
    oh wie war!! Wir haben uns schon vor Jahren registrieren lassen, als an der Schule unserer Tochter ein Mädchen kurz vor dem Abi an Leukämie erkrankte ... und leider starb, weil nicht rechtzeitig ein passender Spender gefunden werden konnte!! Das war so unendlich traurig. Von daher hoffe ich, dass immer mehr Menschen, die nicht unmittelbar betroffen sind, sich des Themas annehmen und sich registrieren lassen. Und so passend wie du schreibst, weiß man nie, ob man nicht vielleicht der/die nächste ist. Auch ich drücke dem Knirpschen alle Daumen, dass er es schafft.
    Ganz viele liebe Grüße

    Jeanne

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    1. Liebe Jeannette,
      ja, man schiebt es gerne weit von sich weg. Ich schließe mich da nicht aus. Aber wenn man dann sowas hört, wie von dem Mädchen bei euch an der Schule, wird einem ganz anders. Und man kann wirklich nur hoffen, dass es mehr Menschen gibt, die über den Tellerrand schauen und nicht immer nur sich selbst im Sinn haben.
      Viele liebe Grüße
      Lilly

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