Muttertag

 Ich muss ja gestehen, wir haben nie so typisch Muttertag gefeiert. Klar, hat Oma immer irgendwas Selbstgebasteltes bekommen. Das ließ sich gar nicht vermeiden, da wir früher in der Schule immer etwas für Muttertag gebastelt haben. Aber dieses typische wir bringen Frühstück ans Bett, hat es bei uns nicht gegeben.
Als ich selber Mutter geworden bin, hatte ich auch nie Erwartungen an diesen Tag. Das Lillykind wurde auch nicht jedes Jahr wieder im Kindergarten oder in der Schule dazu verdonnert, etwas „Schönes“ herzustellen. Einmal in der Grundschule musste sie ein kleines Stoffherz nähen, das mit irgendwas Duftendem gefüllt wurde. Dieses Herz habe ich immer noch … duften tut es nicht mehr.
Irgendwann haben die Lillyschwester, Oma und ich die Tradition angefangen, dass wir drei auf Muttertagstour fahren. Was die Väter können, können wir schon lange. Manchmal sind wir direkt an Muttertag los, manchmal sogar schon am Samstag, manchmal erst ein paar Wochen später … tja, und im letzten und in diesem Jahr gar nicht.


Letztes Jahr konnten wir drei immerhin bei der Lillyschwester im Garten gemeinsam Kaffee trinken. Dieses Jahr dürfen sich aktuell nur zwei Haushalte treffen. Deshalb haben die Lillyschwester und Oma heute zusammen Kaffee getrunken und ich war auf Tour … auf Fahrradtour.


Ich weiß nicht, ob ich es schon mal erwähnt habe, ich mag Schafe sehr gerne. Mein Garten ist in direkter Nähe zum Deich und manchmal, wenn ich auf meinem Liegestuhl liege, höre ich sie blöken.
Ich mag Schafe das ganze Jahr über, aber am meisten im Frühjahr, wenn all die Lämmer auf dem Deich sind.
Jedes Jahr muss dann der Lillymann mit mir los und Schafe suchen. Der Deich ist ziemlich lang und man weiß nie genau, wo welche sind oder ob überhaupt welche da sind.


Letzten Sonntag war es wieder so weit. Morgens hatte ich sie noch aus der Ferne gesehen und so sind wir nachmittags los, mit Kamera bewaffnet, um Schafe zu suchen. Es blieb bei der Suche, denn die Schafe waren spurlos verschwunden. Dafür fing es an zu regnen, obwohl die Wetter-App eine Stunde vorher etwas ganz anderes verkündet hatte.


Heute Morgen habe ich dann bei schönstem Sonnenschein eine Fahrradtour gemacht und siehe da, alle Schafe waren auf dem Deich und ich hatte einen Fotoapparat dabei.








So bin ich dann dieses Jahr doch noch zu Lämmer-Fotos gekommen. Ich hätte noch hunderte machen können, so niedlich waren die Schafe und so viele waren es.

Aber ich wollte ja eigentlich Fahrrad fahren und so ging es weiter den Deich entlang und zurück zwischen all den Feldern.


Gerade neulich habe ich gelesen, das es immer weniger Rapsfelder gibt, wegen der Trockenheit. Hier haben die Bauern anscheinend noch nicht aufgegeben.


Leuchtend gelbe Felder soweit man gucken kann.


Zum ersten Mal habe ich aber die Bienenstöcke am Rand des Rapsfeldes gesehen.


Als ich dichter dran war, konnte ich das Gesumme hören und …


… den emsigen Betrieb beobachten. Wahnsinn, was da so los ist.


Als ich letztes Jahr hier zur selben Zeit lang gefahren bin, war der Boden so trocken, dass er schon richtige Risse hat. Zum Glück gab es bisher immer mal wieder Regen.

Auf dem Rückweg hatte ich dann sogar Rückenwind und konnte die Tour so richtig genießen. Allerdings freue ich mich schon sehr aufs nächste Jahr. Hoffentlich können wir dann endlich wieder an unserer Tradition festhalten und alle drei zusammen auf Tour gehen. Denn ich finde drei ist auf keinen Fall einer zuviel … sondern genau richtig.

Als ich wieder zuhause angekommen war, stand für mich ein köstlich duftender Schokokuchen auf dem Tisch, den das Lillykind gebacken hatte … was für eine schöne Überraschung. 



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