Was summt denn da?

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 Früher bin ich durch den Garten gegangen, hab‘ mich über alles gefreut, was da so summt, aber gar nicht so genau hingeguckt. Dann habe ich letztes Jahr bei dem Wettbewerb „Hungriges Insekt sucht Garten“ mitgemacht. Meine Gartennachbarin machte mich auf diesen Wettbewerb aufmerksam und fand, wir müssten da unbedingt beide mitmachen.

Ich bin da ziemlich naiv rangegangen. Hatte keine Ahnung, was da eigentlich genau in meinem Garten rumfliegt. Was ich wusste, hier fliegt ziemlich viel rum und hier blüht sehr viel.

Hier mal ein Blick von der Pforte aus in meinem Garten. Das Bild ist von Ende Juni. Aktuell sieht der Garten schon wieder anders aus. Im Juni blühten all die Glockenblumen, mittlerweile blüht die Färberkamille und der Oregano.

Dieses Jahr habe ich dann mal angefangen mich genauer damit auseinanderzusetzen, was denn da genau bei mir im Garten summt. Anfang des Jahres habe ich das Buch von Dave Goulson „Sie fliegt ja doch“ gelesen. Ich habe es nicht ganz zu Ende gelesen, weil ich es nachher sehr wissenschaftlich fand, aber es war hochinteressant einen Einblick in die Welt der Hummeln zu bekommen.

So habe ich dann mal genauer hingeguckt, was für Hummeln ich denn so habe. Die häufigsten Hummeln bei mir im Garten sind Erdhummeln. Ich vermute mal, irgendwo habe ich bestimmt auch ein Nest. Letztes Jahr konnte ich in einer Ecke im Garten Löcher im Boden entdecken. Dieses Jahr habe ich noch keine gesichtet.

Dann ist da noch recht oft die Ackerhummel unterwegs. Hummeln zu erkennen ist nicht ganz einfach, selbst Hummelexperten können das oft nicht einfach so. Ich habe meine Fotos mit Fotos im Internet verglichen, übernehme aber keine Garantie, dass die Zuordnung wirklich stimmt.

Bei diesem Foto hat mir das allwissende Internet auch Ackerhummel angezeigt. Wenn man genau hinguckt, sehen die beiden Hummeln aber etwas unterschiedlich aus. Welches nun eine Ackerhummel ist und was die andere dann für eine ist oder ob es vielleicht doch beides Ackerhummeln sind, keine Ahnung.

Was die Hummelbestimmung nicht einfacher macht, ist das sie nicht still sitzen wollen. Sie sind immer schwer beschäftigt und fliegen schnell zur nächsten Blüte. Diese Hummel hat einen auffälligen orangefarbenen Po und ist ansonsten überwiegend schwarz. Das deutet auf Steinhummel.

Hier sieht man sie nochmal, leider auch nicht ganz scharf. Sie ist wie die anderen nicht gefährdet und oft bei mir anzutreffen.

Dann entdeckte ich dieses Exemplar. Sie ist ziemlich groß und vor allem sehr gelb. Ich habe das Internet rauf und runter befragt, jedem dieses Bild unter die Nase gehalten (ob nun Hummelexperte oder nicht), aber keiner konnte mir weiter helfen. Dann bin ich über diese App gestolpert: ID-Logics. Sie hilft bei der Artbestimmung von allem möglichen, auch bei Hummeln. Die App hat ausgespuckt, es könnte eine Lehmhummel sein. Bei Vorkommen wird Schleswig-Holstein zwar nicht mit angezeigt, aber da die Anzeige nur bis 2016 geht, kann es gut sein, das sie mittlerweile hier oben bei uns angekommen ist. Durch den Klimawandel waren die letzten Sommer hier oben sehr warm und trocken. Ich konnte neulich sogar eine blaue Holzbiene in meinem Blumenmeer entdecken. Leider hatte ich keine Kamera zur Hand.

Es gibt auch ziemlich viele Honigbienen bei mir im Garten. Wir haben in der Kleingartenanlage eine Imkerin. Diese Biene ist allerdings viel kleiner als die typische Honigbiene. Das Internet sagt, es könnte eine rotbeinige Furchenbiene sein. Ich werde weiterhin beobachten, ob sie bei mir unterwegs ist und vielleicht bekomme ich noch ein besseres Foto zustande.

Was ich auch gelernt habe, nicht alles, was wie eine Biene oder Hummel aussieht, ist auch eine. Dieses Insekt ist nämlich eine gewöhnliche Narzissenschwebfliege. Leicht daran zu erkennen, das sie die typischen großen Fliegenaugen hat.

Ich muss sagen, ich finde es mega spannend genau hinzugucken und all die Unterschiede festzustellen. Auch wenn es nicht einfach ist, die Hummeln zu bestimmen, macht es mir trotzdem Spaß zu sehen, dass es in meinem Garten soviele verschiedene Wildbienen gibt.