Mein kleiner Garten im Juni

 Das erste halbe Jahr ist um. Wahnsinn, wie schnell das ging. Gerade war noch Frühling und nun ist Sommer pur. Der Juni war sehr sommerlich. Hier hat es wochenlang nicht geregnet, nur Sonnenschein und blauer Himmel.


Tagsüber waren meistens zwischen 25 und 28 Grad und nachts ist es immer abgekühlt auf 11 bis 15 Grad. Für das Obst und Gemüse war das Wetter eine echte Herausforderung. Die Erdbeerernte ist ziemlich mau ausgefallen. Es war einfach zu trocken und nachts zu kalt. Letztes Jahr hatten wir Erdbeeren im Überfluss und dieses Jahr habe ich dreimal eine Handvoll gepflückt.
Pech hatte ich diesmal auch bei den Zuckerschoten. Sie sind erst ganz gut gewachsen. Dann haben sich die Tauben über einen Teil der zarten Pflänzchen her gemacht. Ich habe nochmal nachgesät, aber die Saat haben sich wohl die Mäuse schmecken lassen. Denn es ist nichts mehr gewachsen und ich konnte auch die Körner nicht mehr in der Erde finden.


Dafür gibt es Walderdbeeren noch und nöcher. Sie wachsen gleich an der Gartenpforte in dem Beet und wenn ich in den Garten komme riecht es immer ganz wunderbar nach ihnen.


Seit letzter Woche kann ich Himbeeren ernten. Sie sind dieses Jahr recht klein, aber trotzdem lecker. Himbeeren wachsen bei mir an zwei Stellen. Einmal neben dem Gemüsebeet. Da sind sie auch gewollt und ich schneide sie zurück nach der Ernte. Die Himbeerpflanzen habe ich auch einmal in der Woche gegossen.
Dann wachsen noch welche beim Kompost. Sie sind von meinem Nachbarn rüber gewandert. Eigentlich möchte ich sie seit zwei Jahren rausreißen, weil sie mich da stören. Sie haben wochenlang kein Wasser bekommen und es hat sie überhaupt nicht gestört. Sie haben genau so viele Früchte wie die anderen. Worüber ich mich jetzt natürlich sehr freue.


Ansonsten konnte ich Radieschen ernten. Mit denen hatte ich die letzten Jahre nicht so viel Glück, aber anscheinend mochten sie das Wetter. Auf jeden Fall waren sie zart und knackig, genau wie sie sein sollten.


Die Buschbohnen sind nicht ganz so hoch gewachsen, aber nun bekommen sie Blüten. Auch die Stangenbohnen fangen langsam an zu ranken.


Die Zucchinipflanzen im Hochbeet hatten ganz viele kleine Zucchini, die aber einfach nicht größer werden wollten. Die Grünen fingen dann an zu faulen. So habe ich sie alle abgeschnitten. Doch die nächsten waren gleich am nachwachsen und nun konnten wir die erste ernten. 
Bei den gelben, habe ich die ganzen kleinen auch abgeschnitten. Da sie noch fest waren, haben wir sie so klein gegessen. Auch hier kommen nun neue nach und morgen kann ich bestimmt wieder ernten.


In dem anderen Hochbeet sind Zwiebeln, die jetzt schon sehr gut aussehen und Möhren. Das Grün von denen sieht auch super aus, aber noch brauchen sie etwas.
Vor diesem Hochbeet wächst eine von zwei Sonnenblumen. Die letzten Jahre haben sich die Schnecken immer sofort über die Sonnenblumen hergemacht. Doch dieses Jahr haben es zwei geschafft. Ich freue mich schon sehr darauf, wenn sie blühen.


Die Kürbispflanzen fangen auch endlich an zu wachsen. Ich hoffe sehr, dass sie nun auch mal in den nächsten Tagen blühen und ein paar kleine Kürbisse wachsen.


Vier Reihen Kartoffeln habe ich dieses Jahr. Das Kartoffelbeet habe ich zum ersten Mal mit Pferdedung-Pellets gedüngt. Ich bin schon sehr gespannt, ob das Einfluss auf die Ernte hat.

Immer wieder werde ich gefragt, gießt du deinen Garten? Ich gieße mein Gemüse und die Erdbeeren alle zwei bis drei Tage mit der Gießkanne und die Himbeeren, Johannisbeeren und Kartoffeln einmal in der Woche. Seit diesem Jahr haben wir drei große Regentonnen an der Gartenlaube stehen. Wenn es solange nicht regnet, sind die natürlich irgendwann leer. Wir teilen uns mit unserem Gartennachbarn einen Wasserhahn. An dem Wasserhahn habe ich auch eine Regentonne stehen. Hier fange ich immer Wasser auf, wenn ich Wasser zum Kaffee kochen oder abwaschen hole. Als meine anderen Tonnen leer waren, habe ich diese Tonne mit Wasser aus dem Hahn aufgefüllt, um das Gemüse zu gießen.
Einmal habe ich den Gartenschlauch rausgeholt und die Blumen gegossen, aber im Nachhinein hätten sie das wahrscheinlich gar nicht gebraucht. Meine 91jährige Nachbarin gießt gar nichts und ihr Garten sieht nicht anders aus als meiner. 
Wenn ich mir die anderen Gärten angucke, in denen ständig, also täglich, gegossen wird, sehe ich auch keinen Unterschied zu meinem Garten. Wenn man allerdings erstmal angefangen hat, seine Blumen ständig zu gießen, dann gewöhnen sie sich daran und verlangen nach Wasser.
Richtig wütend macht es mich, wenn ich an Gärten vorbeikomme und da wird mittags der Rasen gesprengt. Tut das wirklich Not, in einer Zeit in der das Wasser immer knapper wird? Was geht in diesen Menschen vor? Glauben sie, ach egal, nach mir die Sintflut! 
Ich habe die Tage das Buch „Die Geschichte des Wassers“ von Maja Lunde gelesen. Das ist der zweite Band ihres Klimaquarttets. Das Buch hat meine Einstellung zum Thema Umgang mit Wasser nochmal sensibilisiert. Schon der erste Band „Die Geschichte der Bienen“ hat mir sehr gefallen.

Deshalb hier jetzt einfach mal ein paar Bilder von Blumen, die mit wenig Wasser klar kommen und bei den Wildbienen beliebt sind:



















Witwenblume, Mohn, Glockenblumen, Margeriten, Brandkraut, Fingerhut, Eisenkraut, Nachtkerze, Färberkamille, Kugeldisteln, Oregano, Mutterkraut, Lichtnelken, Herbstanemonen, Astern und noch einige mehr kommen super mit wenig Wasser zurecht.


Ganz besonders habe ich mich über die Wicken gefreut. Seit einigen Jahren säe ich immer wieder am Zaun Wicken aus. Doch bisher sind sie nie gekommen. Doch nun ranken sie am Zaun entlang, wie ich es mir vorgestellt hatte.


Was auch zum ersten Mal bei mir blüht ist der Hauswurz. Ich hatte letztes Jahr von meiner Lieblingsnachbarin ein Körbchen mit Hauswurz geschenkt bekommen. Den hatte ich im letzten Herbst an die Steinmauer gepflanzt und nun blüht es.


Im März hatte ich von einer Freundin mehrere Beetrosen geschenkt bekommen und nun blüht die „Leonardo“.  Ich bin ganz angetan von dieser tollen Farbe.


Bei dieser Blütenfülle im Moment im Garten schneide ich mir regelmäßig ein paar Blumen ab für die Vase auf dem Gartentisch … 


… und auch für Zuhause.


In den letzten Tagen hat es hier im Norden zum Glück immer mal wieder geregnet. Zum Glück wurden wir aber von schlimmen Unwettern verschont. Nach und nach haben sich die Regentonnen wieder gefüllt und ich bin für die nächsten trockenen Tage mit Regenwasser ausgerüstet.

Ich bin gespannt, wie der restliche Sommer wird. Am Siebenschläfertag hat es hier immer wieder geregnet und gestürmt. Aber die nächsten Tage war das Wetter dann trotzdem trocken und sonnig. Das Wetter wird wohl weiterhin Gesprächsthema Nummer eins bleiben …

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