Ab in den Garten - Juni 2024

Und schon ist wieder ein Monat vorbei und nicht nur ein Monat, sondern das erste Halbjahr. Der Juni war hier im Norden sehr durchwachsen. Es gab jede Menge Regen - gefühlt fast täglich. Aber auch sonnige Momente. Zum Glück wurden wir von schlimmen Unwettern verschont. Da sah es in anderen Teile Deutschlands sehr viel schlimmer aus.

Ein Thema beschäftigte mich den ganzen Monat sehr und zwar: Schnecken. Wahrscheinlich nicht nur mich, sondern auch viele andere Gärtner. Wobei es soll ja auch Gärten geben, in denen wurden diese schleimigen Biester bisher noch nicht gesichtet.

Ich habe große Schnecken, kleine Schnecken, viele Schnecken mit Häusern ...

... seit neustem sogar Tigerschnegel. Aber vor allem Nacktschnecken - in allen Formen und Farben. Ich wusste gar nicht, dass es so viele unterschiedliche Nacktschnecken gibt. Fotos gibt es von ihnen nicht, da ich sie zutiefst verabscheue. Denn eins haben sie alle gemeinsam ... sie fressen und fressen und fressen.

Ich habe die letzten Wochen alles über Schneckenbekämpfung gelesen, was mir vor die Augen gekommen ist. Ich habe einen Schneckenzaun. Ich habe Bretter und Töpfe, unter die ich als erstes schaue, wenn ich in den Garten komme. Ich habe Kaffeepulver um die Pflanzen gestreut. Ich habe die Schnecken abgesammelt. Aber es sind dieses Jahr Hunderte ... mindestens.

Ich habe mich geärgert und ihnen den Krieg angesagt. Sie haben fast alle Mohn- und Ringelblumen, Astern, Färberkamille Indianernesseln, Sonnenhut und Sonnenblumen gefressen. Es gibt fast keine Bohnen, überhaupt keine Möhren, Salat, Radieschen, Blattspinat. Die Zucchinipflanzen sehen kümmerlich aus oder sind nur noch Stängel. Und jetzt kommts: sie haben das Grün der Zwiebeln fast komplett weggefressen und die Kartoffeln musste ich nicht anhäufeln. Denn es gibt kein Kartoffelgrün. Sobald auch nur ein Hauch grün zu sehen war, haben die schleimigen Biester es eliminiert.

So sieht aktuell mein Kartoffelbeet aus - schwarze Erde.

Ich habe ein Erinnerungsfoto von Anfang des Monats von meiner gelben Zucchinipflanze. Eine gelbe Zucchini konnte ich letzte Woche ernten. Ob da nochmal was nachkommt, ist im Moment fraglich. 

Dann habe ich einen Artikel über Schnecken gelesen, in dem stand, man muss seinen Frieden mit den Schnecken schließen. Es würde nichts bringen, sich über sie zu ärgern. Ich bin dann nochmal mit anderen Augen durch den Garten gegangen. Denn so wie es sich bisher angehört hat, müsste man ja denken, mein Garten wäre komplett kahl.

Ist er aber nicht. Er ist so grün und bunt zu gewuchert wie jedes Jahr.

Glockenblumen und Brandkraut noch und nöcher.

Die Taglilien haben wunderschön geblüht.

An einigen Stellen blüht doch noch die Färberkamille.

An anderen Stellen Bienenfreund, Margeriten und Malven.

Auch der Gilbweiderich gibt dieses Jahr alles.


Der Fingerhut ist mittlerweile verblüht, aber was für ein toller Pinkton war das.


Die Mozartrose sitzt dieses Jahr voller Blüten.


Und auch Glockenblumen gab es zahlreiche.


Auch einer meiner absoluten Lieblinge - die Witwenblume.


Und an ein paar wenigen Stellen hat es sogar der Mohn geschafft.


Und Hummeln und Bienen sind auch jede Menge in meinem Garten unterwegs.


So ganz habe ich das Gemüsebeet auch noch nicht aufgegeben. Die Kürbispflanze wurde bisher relativ verschont. Dieser kleine Kürbis ist allerdings auch nicht mehr da. Den hat das kalte, feuchte Wetter dahingerafft. Aber es kommen gerade nochmal neue Blüten. Vielleicht wird es ja noch was.


Zuckerschoten konnte ich immer wieder mal eine Handvoll ernten. Ich habe nochmal welche ausgesät. Vielleicht kommt ja nochmal was nach.


Ansonsten habe ich drei Wochen lang jeden zweiten Tag eine Schüssel voll Erdbeeren mit nach Hause genommen. Und ein paar Blumen für die Vase auf dem Küchentisch gab es auch.


Als es mit den Erdbeeren vorbei war, ging es los mit den schwarzen Johannisbeeren und ...


... den Himbeeren. Und Himbeeren gibt es reichlich dieses Jahr.


Außerdem sitzen meine beiden kleinen Heidelbeerbüsche voll mit Früchten und gestern konnte ich davon eine kleine Schüssel pflücken.


Und so gab es den ganzen Juni über zum Frühstück Obst aus dem Garten.


Die letzten Tage war es auch endlich mal sommerlich warm, so dass ich auf dem Balkon frühstücken konnte.


Ich konnte sogar noch kurz vor Johanni ein paar Stangen Rhabarber ernten. An dem Tag gab es auch reichlich Himbeeren, so dass ich die Lieblingsmarmelade vom Lillykind kochen konnte : Rhabarber-Himbeer-Marmelade. 


Ansonsten war ich überwiegend damit beschäftigt, die Wege von Gras und Unkraut frei zu bekommen. Denn das regnerische Wetter fanden diese Gewächse natürlich auch großartig.


Neben Bienen und Hummeln waren auch viele Schmetterlinge unterwegs. Seit ein paar Tage blüht der Oregano und es schwirrt und brummt wieder im ganzen Garten.


Und es schwirren auch immer wieder Libellen durch die Gegend.


An den heißen Tagen letzte Woche konnte man es nur abends oder morgens im Garten aushalten. Dienstag war ich gleich früh morgens da und konnte mich an dem strahlenden Gelb der Nachtkerzen erfreuen.



Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich meinen Frieden mit den Schnecken geschlossen habe. Aber ich muss wohl einsehen, dass ich diesen Sommer an der Situation nichts ändern kann. Und das in einem Naturgarten nun mal mehr Schnecken sind als in einem Kiesgarten, ist ja wohl klar und eigentlich auch gewünscht.


Und wenn ich dann wie gestern bei schönstem Wetter fast den ganzen Tag im Garten verbracht habe und abends den Sonnenuntergang beobachten konnte, bin ich sehr froh, diesen kleinen Flecken Erden zu haben.

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