Ein Sommer-Heinrich

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Jetzt ist er da - der Sommer! Oder war? Heute ist es hier kalt und stürmisch - sieht eher nach Herbst aus. Aber bestimmt kommt er nochmal wieder ... der Sommer. In den letzten Wochen war ich fast täglich im Garten und wir haben auch ganz oft da gegessen. Das muss immer gut geplant sein, auch wenn der Garten jetzt nicht mehr weit weg ist von unserer Wohnung, will man ja nicht ständig hin und her laufen, weil man irgendwas vergessen hat. Nicht nur Essen muss mit in den Garten, immer dabei ist mein Strickzeug, ein gutes Buch, eine Strickjacke (könnte ja doch kühl werden) und und und ...

Deshalb brauchte ich ganz dringend eine neue Tasche - in die ganz viel reinpasst und am besten kann man sie auch noch über die Schulter hängen. Vor einigen Wochen hatte ich für meinen Neffen und seine Freundin einen Heinrich-Einkaufsbeutel genäht. Und mir wurde klar, so einen brauche ich auch.

Vom letzten Stoffmarktbesuch hatte ich mir verschiedene Baumwollstoffe mitgebracht und meine Wahl fiel auf diesen hellblauen Stoff mit den roten Röschen und innen sollte es der rotkarierte sein. Bei uns auf dem Wochenmarkt fand ich dann noch passendes Gurtband und schon konnte das Nähen losgehen.

Das Nähen ging ganz schnell, dank der tollen Anleitung von Bine von Was eigenes. Zum Schluss habe ich den Beutel dann noch mit einer Ziernaht versehen ...

... und fertig! Seitdem begleitet mich mein Sommer-Heinrich nicht nur in den Garten, auch zur Arbeit und zum Einkaufen muss er mit. Es ist einfach toll, was da alles reinpasst.

Wobei auf dem Wochenmarkt muss ich zur Zeit gar nicht soviel einkaufen, weil die Erntezeit im Garten angefangen hat. Die ersten Möhren sind soweit ...

... und auch die Himbeeren pflücke ich jeden zweiten Tag. Die Johannisbeeren sind noch nicht ganz rot, kann aber nicht mehr lange dauern.

Auch Zucchini konnten wir schon mehrmals essen. Dann gibt es noch Radieschen und Pflücksalat.

Die Kartoffeln haben geblüht und es juckt mich schon in den Fingern, mal etwas zu graben und zu gucken, was da so in der Erde ist.

Aber nicht nur Obst und Gemüse gibt es in Hülle und Fülle, sondern auch Blumen. So dass ich mir ab und an auch einen kleinen Strauß für zu Hause mitnehme.

Vor lauter Blumen kann man kaum das Gemüsebeet sehen und auch die Gartenlaube (die weiße Laube gehört den Nachbarn) mit unserem Sitzplatz ist ganz in dem Grün verschwunden.

Erst wenn man den schmalen Weg nach hinten durchgeht, kann man unsere Sitzecke und die Laube sehen.

Ich bin sehr froh, das wir diesen kleinen, schattigen Rückzugsort haben. Gerade an diesen heißen Tagen, gibt es für mich nichts Schöneres, als in meinem Liegestuhl zu liegen und die Bienen und Hummeln zu beobachten.

Im Juni haben die Ligusterhecken geblüht und es saßen ganze Schwärme von Distelfaltern auf den Blüten. Jedes Mal, wenn ich den Weg langgegangen bin, umschwärmten sie mich. Meiner Arbeitskollegin sind diese Schwärme auch aufgefallen und so haben wir das Internet dazu befragt: Distelfalter überwintern in Nordafrika im Mittelmeergebiet und kommen im Mai und Juni hier angeflogen. Da sie von der langen Reise erschöpft sind, sehen sie so blas aus. Es gibt immer wieder Jahre, in denen sehr viele unterwegs sind. 2019 scheint so ein Jahr zu sein.

Ich wusste gar nicht, das auch Schmetterlinge den Winter über in den Süden ziehen. Wieder was dazugelernt ...

Am schönsten ist es abends im Garten, wenn Ruhe einkehrt und das Licht alles verzaubert - dann möchte ich kaum nach Hause gehen. Aber zum Glück liegen ja noch viele Wochen Sommer vor uns.

Verlinkt: Creadienstag